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Unsere Geschichte

Unsere Geschichte beginnt mit Jaga und wird sich immer um Jaga drehen.

Viele Menschen lernen ihre Urgroßmutter nicht kennen. Wir jedoch hatten das Glück, sie gekannt zu haben.

Jedes Mal, wenn wir unsere Oma besuchten, besuchten wir auch Jaga. Der Spaziergang über diesen kurzen  Wiesenweg von unserer Großmutter zu unserer Urgroßmutter war für uns Kinder ein kleines Abenteuer, dass hin und wieder auch mit Gefahren verbunden war. Vielleicht finden wir einen Pilz, zuckersüße Walderdbeeren oder einen wilden Spargel. Aber Vorsicht vor der prallen Sonne und den beiden bellenden Hunden denen wir auf unserem Weg zu begegnen vermochten - lebensgefährlich für ein Kind :)

In ihrem Garten angekommen, stiegen wir die sechs Stufen zu ihrer Tür hinab. Jedes Öffnen von Jagas quietschender - roter Tür hieß uns an einem Ort willkommen, an dem die Zeit stehen geblieben war. Der Geruch unbenutzter Weinfässer, getrockneter Seife und gekochter Milch. „Setz dich, setz dich, iss einen Keks, iss einen Keks.“ Dieses Mantra klingt bis heute in unseren Ohren nach. Es gab immer einen Keks und ihn zu nehmen war ein Muss!

Man sagt, Kinder lernen freundlich zu sein indem sie zuschauen, und wenn es ein Adjektiv gibt, das Jaga beschreibt, dann wäre es genau das.

Was sie so freundlich machte, war die Demut die ihr innewohnte. Diese Dame hatte kein leichtes Leben, ganz im Gegenteil, aber sie war eine Kämpferin und hat ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet. Abgesehen von ihrem wunderschönen Gesicht werden wir uns immer an ihre Hände erinnern – überarbeitet, müde, geformt von der roten Erde Istriens. Genauso wie die Hände unserer Oma, die Hände unserer Mutter...

Und sie war völlig selbstlos. Sie hatte genug Töpfe zum Kochen und genug Kleidung zum Anziehen. Ein Dach über dem Kopf. Das wars. Es gab kein Wasser im Haus. Es gab keinen Fernseher, nicht einmal ein Telefon. Die Toilette war eine Hütte mitten im Garten.

Wir können uns ihr Gesicht gut vorstellen, wenn sie sehen würde, was wir mit einem Teil ihres Hofes gemacht haben - eine fröhliche Mischung aus Verwirrung und Erstaunen. „Ein Haus mit allem?“ Ja, mit allem - setz dich. Nimm einen Keks.

Du verstehst also, anders hätte wir dieses Haus nicht nennen können. Es steht dort wegen Urgroßmutter Jaga und es gehört ihr. 

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Von einer Ruine zu einem Zuhause

Als wir mit der Renovierung begannen, war das Anwesen in einem ziemlich schlechten Zustand. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, was wir damit machen könnten. Also beschlossen wir, mit dem Geld das wir hatten, das zu tun was wir wussten. 

Wir haben insgesamt 8 Jahre mit der Renovierung verbracht. Wenn wir jetzt sagen „wir" haben renoviert, meinen wir, dass wir den Großteil der Arbeit tatsächlich selbst erledigt haben. Wände, Fliesen, Putz, Möbel, Mikrobeton, Garten usw. – was auch immer! Und wir sind sehr dankbar für all die Hilfe die wir unterwegs hatten. 

Bei vielen Aktivitäten handelte es sich um Learning by Doing. Es war schwer. Wir investierten jeden Cent und jede freie Minute. Es ließ uns schwitzen, bluten, fluchen und weinen, aber wir haben einen Raum geschaffen, in dem wir leben können, der sich wie zu Hause anfühlt und der uns stolz macht. Am Ende hat sich also alles gelohnt. 

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